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man muss ja nicht immer über das Netz kommunizieren, wenn man die Möglichkeit hat, sich auch einmal zu treffen. Natürlich wurde diskutiert und die Ergebnisse seht ihr hier aufgelistet. Vielleicht helfen sie euch, noch einen neuen Aspekt bei der Bearbeitung des Themas im Zusammenhang mit Weblogs zu finden.

1. Weblogs sind zum großen Teil nur ein Rauschen!
Da die Menge an Weblogs im Netz fast unüberschaubar groß geworden ist, finden viele Meinungen kaum Beachtung. Es sei denn man gehört zu den a-list-bloggern.
Die Kommentare zu den einzelnen Beiträgen werden kaum gelesen werden können, sei es aus dem Grund, dass man aus Zeitmangel gar nicht alle weiteren Infos außer dem Hauptbeitrag lesen kann oder einfach keine Motivation verspürt noch tiefer einzutauchen. Als Konsequenz zerfließen Themen einfach bis sie zu einem gegebenen Zeitpunkt wieder aufgegriffen werden können.

2. Weblogs vs. Foren
Auf die bereits erwähnte Gefahr hin, dass Themen zerfallen können, sei an dieser Stelle auf die Funktion der Foren hingewiesen, die im Folgenden noch von den Weblogs abgegrenzt werden sollen.
In einem Forum entstehen durch die threats immer wieder Aussagen zu einem bestimmten Thema. Neue Gedanken können generiert werden. Dies ist aber oftmals auch nur durch einen Moderator dieser Foren möglich, der die Schreiber dazu anhält, sich zum Thema zu äußern. Diese Funktion entfällt fast völlig in den Weblogs und die Leser wenden sich ab, da einfach keine neune Informationen aufkommen. In nur wenigen Fällen, versucht der Blogger ein Thema "am Leben zu erhalten", indem er auf die eingehenden Kommentare antwortet. Aber oft ist zu beobachten, dass nur noch Meinungen über die Meinungen abgegeben werden, ohne weiter auf den eigentlichen Sachverhalt einzugehen.
Es lässt sich somit festhalten, dass Weblogs wohl eher dem Kriterien der Subjektivität und vor allem Emotionalität entsprechen, während sich in Foren um eine objektivere und sachlichere Form der Kommunikation bemüht wird.

3. Back-Channel-Behaviour in Weblogs
Durch das gegenseitige Verlinken innerhalb einer Community entsteht eine Art Kreislauf. Eine Meinung wird in einer Gruppe von Bloggern festgehalten. Ein Phänomen könnte in diesem Zusammenhang näher betrachtet werden - Gruppenpolarisation (einige sozialpsychologische Infos zum Thema Gruppen werden in Kürze in diesem Blog zu finden sein)

4. A-List-Blogger
Im Bezug auf die Meinungsbildung im Netz haben die A-List-Blogger eine besondere Funktion. In diesem Zusammenhang fallen Namen wie Blood, Lasica, Searls und Co. Die Frage ist nun, welchen Status diese Blogger haben. Was würde passieren, wenn diese Blogger eines Tages nicht mehr schreiben würden? Würden sich die anderen Schreiberlinge trotzdem auf deren Meinung berufen oder würden auch sie in Vergessenheit geraten? How to become an "A" list blogger?

5. Amerika und Weblogs
In Amerika fand der Weblog seinen Anfang und die Communities wachsen. Den Gründen dafür könnte man bei unseren Untersuchungen auf die Spur gehen. Ein erster Angriffspunkt ist die Meinungsfreiheit, die in den Staaten schon seit den Anfängen ein ausschlaggebender Punkt war. Der Weblog an dieser Stelle als Plattform für subjektive und vor allem individuelle Meinungen. Man könnte vielleicht soweit gehen zu sagen, dass man mit Hilfe des Weblogs Individualität statuieren will, die in diesem riesigen Land einfach nicht mehr für jeden gewährleistet sein kann.

6. Weblogs- nur abgeschlossene Blasen im Netz?
Diskutiert wurde auch der Ansatz, dass Weblogs nur eine Art Meinungsblasen oder Themenblasen im Netz seien, da sich die Communities doch nach außen abzuschotten scheinen, indem sie oft nur untereinander verlinken. Diese These vertritt auch Gary Thomson.

7. Potentiale des Weblogs
Sicher kann man davon ausgehen, dass das Weblog große Potentiale besitzt, Meinungsbildung zu fördern und die Demokratisierung voranzutreiben. Dennoch werden es die wenigsten Beiträge schaffen, die Weltöffentlichkeit zu erreichen. Die Idee der Bottom-up Informationsbereitstellung steckt noch in den Kinderschuhen und wird es schwer haben, sich gegen die jetzt noch tonangebenden konventionellen Medien zu behaupten.
Dennoch hat der Weblog eine andere nicht zu unterschätzende Funktion: Er fördert merklich die Fähigkeit zu argumentieren und zu schreiben- kurz er hat eine Lernfunktion.

Die Frage steht im Zusammenhang mit den Potentialen im Raum, ob das Weblog zu einem Wissensgewinn beitragen könnte. Denkbar als natürliche Ressource für Journalisten, könnte das Weblog subjektive Erfahrungen beisteuern, um die Nachricht aufzuwerten und die journalistische Tätigkeit glaubhafter erscheinen lassen. Bereits jetzt greifen einige Journalisten auf diese Quelle zurück. Aber die Antwort auf die Frage, ob das Weblog auch Themengeber sein könnte ist schwer zu klären.

8.Bedeutung von Links in Zeitungen
Es stellt sich die Frage, inwieweit links in Zeitungen eigentlich einen Mehrwert besitzen. Wie viele Menschen werden diese Möglichkeit nutzen, sich noch weiter und tiefgründiger mit einem Thema zu beschäftigen als wie es bereits in der Zeitung bearbeitet wurde?
Unsere Gedanken zu diesem Aspekt sind folgende:
Allgemeine Links in Zeitungen oder anderen Medien werden seltener genutzt (d.h. links zu Hauptsiten von Institutionen)
Spezielle Links, die auf Unterseiten verweisen können da wesentlich interessanter sein. Die Information ist bereits gefiltert und er Zugang erleichtert. Man muss sich nicht erst durch viele Seiten klicken, um die gewünschte Information zu erhalten.

9. Das Internet hat viele Facetten
Bekannt ist die Tatsache, dass das Internet ein unendlich großer Informationsspeicher ist, der aktueller nicht sein könnte und trotzdem auf alle nicht mehr aktuellen Fakten zurückgreifen lässt. Dennoch orientieren sich Menschen noch an den traditionellen Medien. Ein Grund dafür könnte sein, dass selbst Zeitungen detaillierteste Nachrichtenvielfalt besitzen. Auch wenn einige Informationen zu dominieren scheinen, so wird auch über kleinste Ereignisse berichtet. Natürlich kann eine Zeitung dennoch nicht das ersetzen, wozu das Internet im Stande wäre, denn auf einem bestimmten vorgeschriebenen Platz kann nur eine begrenzte Anzahl an Themen erscheinen. Die Filterfunktion der konventionellen Medien wird offensichtlich.

Wo beschaffen sich Journalisten nun ihre Informationen? Auf der einen Seite sind es sicher Berichte von vor Ort erlebten und aufgezeichneten Situationen. Aber Hintergrundinformationen werden immer häufiger aus dem Netz „gefischt“. Aber hier sei eine Trennung vorgenommen, denn obwohl Infos auf Websites wie auch in Weblogs zu finden sind, ist die Qualität dieser sehr unterschiedlich. Über Sites werden direkt Informationen abgerufen, die dem Journalisten viel Zeit bei der Recherche ersparen. Der Weblog ermöglichst hingegen oft nur einen indirekten Zugang, da Themen mit einer subjektiv gefärbten Meinung versetzt sein können.


10. Wir halten fest
Das Prinzip des Weblogs ist, dass aktuelle Beiträge immer an erster Stelle stehen. Sie sind subjektiv gefärbt. Die Demokratisierung wird vorangetrieben aber die breite Öffentlichkeit werden nur die allerwenigsten Themen erreichen, die in Weblogs generiert wurden.
Außerdem wird man bei der Rezeption durch die geringe Objektivität immer in eine bestimmte Richtung getrieben, die der Blogger vorgegeben hat. Ein weiterer kleiner Aspekt ist auch, dass die Zugriffszahlen sich aus der persönlichen Erfahrung heraus sicher erhöhen, wenn das Design des Weblogs ansprechend ist und von einer gewissen Qualität des Autors zeugen, sich gut auszudrücken.

Das Weblog kann drei Funktionen haben. Themengeber, Themenkonservierer oder „Themenwiederaufnehmer“. Aber durch die vielen Blogs kann ein Thema nur schwer in seiner Ganzheit betrachtet werden. Zu viele Links führen zu einer Überforderung des Lesers und letztendlich auch des Journalisten, der versucht, dem Kriterium der Sachlichkeit gerecht zu werden und eigentlich jeden Link zu einem Thema folgen müsste.


Vielleicht hat den einen oder anderen ein Aspekt interessiert und verspürt nun ein Kribbeln in den Fingern, um sich tiefgründiger damit auseinander zu setzen.
 

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